Wie der Name unseres Hotels "Übergossene Alm" bereits verrät, gehören Sagen, Mythen und Sprichwörter bei uns einfach mit dazu. Sehr gerne schauen wir dabei über den Tellerrand hinaus und erfreuen uns an den oft lustigen Bauernregeln der Region Dienten. Und wir kennen ihn alle, den alteingesessenen Dorfbewohner, der nachmittags in aller Ruhe in der Sonne sitzt, Zeitung liest und sich freudig mit Passanten unterhält. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen zaubert er jedem ein Lächeln ins Gesicht.
Ein loses Mundwerk oder steckt da doch mehr dahinter? Sprüche aus dem Volksmund und alte Bauernweisheiten sind nicht nur nett mitanzuhören, nicht allzu selten sind sie durchaus zutreffend. Über mehrere Generationen weitergegebene Regeln und Sprüche wie „Der April macht, was er will“ oder „Ist Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass“ zählen für viele Bauern zum Kulturgut. Präzise Vorhersagen nur durch ein bisschen Wolkenbeobachtung? Bis heute sind Meteorologen erstaunt, wie genau vereinzelte Bauernregeln tatsächlich sind.
Messstationen und meteorologische Forschungen gab es früher nicht und so mussten sich Bauern und Landwirte selbst zu Wissen helfen. Kam der Frost überraschend, wurde die Ernte beschädigt, der Magen bleib leer und die Zukunft der Saison ungewiss. Je genauer die Beobachtungen von Pflanzen, Natur und Tierverhalten, desto besser konnten man sich auf Wetterschwankungen vorbereiten und das Saatgut in Sicherheit bringen. Bereits seit der Antike konnten so, durch immer wieder angestellte Beobachtungen des Wetters, Veränderungen der Natur vorhergesagt werden.
Ein kleiner Spruch, meist gereimt, bringt nun nicht nur Wetterereignisse auf den Punkt, sondern schenkt Orientierung. Damit man sich dies auch leicht merken konnte, wurden die Sprüche mit bestimmten Feiertagen und Ereignissen verknüpft. Aber auch regionale Besonderheiten wurden mit einbezogen. Nur eine Regel ist allgemein gültig: „Das Wetter ist überall anders und absolut launisch.“
Wir haben einige allgemeine Volkssprüche zum Mai zusammengesucht und machen nun selbst die Probe.
- „Der Mai bringt Blumen dem Gesichte, aber dem Magen keine Früchte.“
- „Der Mai, zum Wonnemonat erkoren, hat den Reif noch hinter den Ohren.“
- „Blüht im Mai die Eiche vor der Esche, gibt’s noch eine große Wäsche.“
- „Ist’s im Mai recht kalt und naß, haben die Maikäfer wenig Spaß.“
- „Im Mai ein warmer Regen bedeutet Früchtesegen.“
Ob sich diese Bauernregeln bewahrheiten oder nicht, eines ist sicher: So manche Bauernregel ergibt keinen Sinn und ist meist eher als Witz gedacht. Sprüche wie „Kräht der Hahn früh auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.“ stimmen immerhin ohne Zweifel. Wir hoffen trotzdem auf viele Sonnenstunden.